Erstauflage des Buches Astérix et Cléopatre 1965 bei Dargaud als Einzelalbum, ab 1966 Nachdruck als Band 6 der Reihe "Asterix", ab 1999 Neuauflage bei Hachette. Deutsche Erstauflage des Buches 1969 bei Ehapa. Im fernen Ägypten müssen Asterix, Obelix und Miraculix ihr zweites Abenteuer bestehen. Gemeinsam helfen sie dem Baumeister Numerobis aus der Klemme. Und ganz beiläufig wird enthüllt, warum die Sphinx keine Nase hat...
Veröffentlichungen & Nachdrucke | Danksagungen
Charaktere in diesem Band
Einige Einträge wurden durch den Podcast Mummies & Magic - Altägypten in der Popkultur: 15 - Kleopatastrophe inspiriert.
| Seite | Bild | Sprachspiel/Assoziation |
| 1 | 1 | Die Abbildung von Kleopatra, Asterix und Obelix auf dem Cover des Asterix-Abenteuers ist dem Kinoplakat zum Film "Kleopatra" mit Elizabeth Taylor als Cleopatra und Rex Harrison als Julius Cäsar aus dem Jahre 1963 entliehen. Ebenso spielte der Text mit der Auflistung der Utensilien auf dem Asterix-Cover bis zur Neuauflage, die diesen Text nicht mehr enthält, auf den bis dahin teuersten Film der Filmgeschichte an. |
| 5 | 4 | "Mein Volk hat die Pyramiden gebaut! Den Turm von Pharos! Die Tempel! Die Obelisken!" - Wenn man bedenkt, dass der Zeitraum von heute bis zu Kleopatras Lebenszeit kürzer ist, als der Zeitraum von Kleopatra zum Bau der Pyramiden, ist es sehr mutig von ihr zu behaupten, dass es "ihr" Volk gewesen sei. Die Pyramiden von Gizeh entstanden etwa von 2620 bis 2500 v. Chr. in der 4. Dynastie. |
| 5 | 10 | "Dabei hat sie eine so hübsche Nase!": Der running gag in diesem Abenteuer geht auf einen Ausspruch von Blaise Pascals zurück: "Le nez de Cléopâtre: s'il eût été plus court, toute la face du monde aurait changé." (Die Nase Kleopatras: Wäre sie kürzer gewesen, hätte sich das gesamte Antlitz der Welt geändert.) Im übertragenen Sinne bedeutet es, dass ein Nichts den Lauf der Geschichte beeinflussen kann. Dass Kleopatra keine schöne Nase hatte, ist unter Fachleuten offensichtlich Gemeingut: Sie war lang und vorne überkippend. |
| 6 | 1 | Die Darstellung des Falkenthrons wurde aus dem Film "Kleopatra" (1962) mit Elisabeth Taylor inspiriert. In diesem Bild hat Kleopatra die sogenannte ägyptische Doppelkrone auf, eine Kopfbedeckung der Könige im alten Ägypten. Sie ist das Symbol der Vereinigung von Ober- (weiße Krone) und Unterägypten (rote Krone) und repräsentierte die Herrschaft des Pharaos über das gesamte Land. In dieser Zeichnung sind allerdings die Farben vertauscht, auf Seite 46 ist sie dann in einigen Auflagen richtig gezeichnet. |
| 6 | 4 | Das Kopftuch (Nemes-Kopftuch), das Numerobis und auch der Sklave eine Seite zuvor tragen, ist eigentlich den Königen (Pharaonen) vorbehalten. Es gehörte zum Königsornat, ist eigentlich blau-gold gestreift und wurde entweder allein oder mit Krone getragen. |
| 6 | 8 | "Dieses römische Spiel wird sich bei uns nie durchsetzen!": Das Würfelspiel "421" (CDXXI) ist in Frankreich hoch beliebt. |
| 7 | 4 | "Das ist ein Alexandriner!": Sprachspiel über Numerobis' Herkunft, auch: Versmass [mehr Details] |
| 8 | 2 | Nachdem Idefix den Galliern, nach französischer Originalreihenfolge, im Abenteuer zuvor zugelaufen ist, wird er hier von Obelix zum ersten Mal beim Namen genannt: "Komm, mein kleiner Idefix, wir machen eine schöne Reise!" [mehr Details] |
| 8 | 4 | "Ägypten ist das Land der Katzen." - Die Katze war den alten Ägyptern heilig. Die gut gefüllten Kornkammern Ägyptens zogen zahlreiche Mäuse und Ratten an. Katzen sorgten durch ihre Jagd auf die Nagetiere dafür, daß sich der Schaden in Grenzen hielt und die Ägypter somit immer genug Nahrung hatten. Die katzenköpfige Göttin Bastet war die Gemahlin des Sonnengottes Ra. Wenn eine Katze starb, dann wurde sie mumifiziert und auf einem Katzenfriedhof bestattet. Die ägyptische Falbkatze ist die Vorläuferin unserer heutigen Hauskatze. |
| 8 | 10 | Dass Numerobis überhaupt mit seinem Schiff nach Gallien reiste, also das Mittelmeer überqueren und durch einen Teil des Atlantiks fahren musste, ist durchaus bemerkenswert. Nicht nur, weil schon die Hinreise deutlich länger als die von Kleopatra genannten drei Monate gedauert hätte (siehe dazu auch Themenbereiche "Reisen" und "Zeitleiste"), sondern die Ägypter haben sich mit ihren Schiffen in der Regel an der Küste aufgehalten und betrieben nach heutigem Kenntnisstand keine Freiflächenseefahrt. |
| 10 | 7 | "Alea jacta est!" - Der Würfel ist gefallen. [mehr Details] |
| 11 | 1 | Die sieben Weltwunder wurden zum ersten Mal vom phönizischen Schriftsteller Antipatros von Sidon (2. Jh. v.Chr.) beschrieben. Der Leuchtturm von Alexandria wurde ca. 300 v.Chr. begonnen und 279 vollendet. Grundfläche 30 x 30 m, Höhe 130 m. Heute befindet sich an der selben Stelle die Festung Fort Kait Bay (auf den alten Fundamenten errichtet). |
| 11 | 2 | Gaius Plinius Secundus erzählt in seinem Werk "naturalis historia" (Band 9), dass Kleopatra bei einer Wette in der es darum ging, mit einer einzigen Mahlzeit einen beträchtlichen Wert zu verspeisen, Perlen in ein Glas Essig gelegt und dieses ausgetrunken haben soll. |
| 12 | 6 | Als die Gallier in Numerobis' Haus die Treppen emporsteigen, ist am Rand eine Statue zu sehen, die im Original im Louvre in Paris steht: Die Statue des Horus, einer ägyptischen Gottheit. |
| 12 | 7 | "[...] Ebenso alle andere lebenden Sprachen: Lateinisch, Griechisch, Keltisch [...]": Heute werden die aufgeführten Sprachen als "tote Sprachen" bezeichnet. |
| 12 | 8 | Auf die Frage von Miraculix, ob ein Schreiber eine gute Stellung wäre, antwortet Sekretaris: "Oh, es ist eine sitzende Stellung... oder vielmehr eine kauernde!" - Die Bezeichnung der sitzenden Stellung des Schreibers und dessen Sitzposition weisen Ähnlichkeiten mit der ägyptischen Skulptur "Sitzender Schreiber" auf, die im Louvre zu bewundern ist. [mehr Details] |
| 19 | 9 | Die gesamte ägyptische Sprechblase ist einer realen Vorlage, einer Anrede an Osiris aus dem Totenbuch des Ani, entnommen - hier in zwei Auszügen, die in einer Sprechblase zusammengefasst wurden. Der Papyrus in der Gesamtheit ist 23 Meter lang und befindet sich im Britsh Museum in London. |
| 21 | 8 | Tatsächlich hat die Große Sphinx von Gizeh heute keine Nase. Sie stellt einen liegenden Löwen mit einem Menschenkopf dar und wurde vermutlich in der 4. Dynastie während der Herrschaft von Chephren (um 2520 bis 2494 v. Chr.) errichtet. Ageblich sollen Napoleons Truppen die Nase mit einer Kanone bei Artillerieübungen abgeschossen haben, allerdings fertigte der dänische Künstler Frederick Ludewick Norden bereits 1738 Kupferstiche an, die 60 Jahre zuvor schon den Kopf ohne Nase zeigen. Am wahrscheinlichsten ist, dass bereits im 14. Jahrhundert die Nase abgeschlagen wurde. |
| 22 | 3 | "Hier macht bestimmt keiner Ausgrabungen!": An der Sphinx wurde sehr ausführlich gegraben, aber der Verbleib der Nase ist weiterhin im Dunkeln. |
| 23 | 2 | "2000 Jahre blicken von diesen Pyramiden auf uns herab [...]": Parodistisch bezieht sich dieser Satz von Miraculix auf die von Napoleon am 21. Juli 1798 an gleicher Stelle formulierte Ermahung: Soldaten, bedenkt, daß von den Höhen dieser Pyramiden 40 Jahrhunderte auf uns herabschauen! |
| 23 | 4 | "Plünderer sind schon hineingegangen [...]": Die meisten ägyptischen Pyramiden wurden in den Jahrtausenden von Grabräubern ausgeraubt. |
| 24 | 9 | "Wir müssen in dem Labyrinth der Gänge unseren Weg wiederfinden." - Dieser Satz von Miraculix wäre in den echten Pyramiden gar nicht nötig. In den Pyramiden von Gizeh gibt es keine zahllosen Gänge, zudem sie die meisten Gänge nicht aufrecht zu begehen, sondern sehr niedrig. |
| 26 | 6 | "So was mitten auf unserem Dorfplatz? Einfach lächerlich!" - Die Nachfahren von Asterix fanden es offensichtlich nicht lächerlich und haben den rechten Obelisken vor dem Eingang des Amun-Tempels in Luxor ein paar Jahrhunderte später auf dem größten Platz ihrer Hauptstadt aufgestellt. Der etwa 3000 Jahre alte Obelisk wurde 1832 König Louis Phillipe durch den ägyptischen Vizekönig Mohamed Ali zum Geschenk gemacht und auf dem Place de la Concorde in Paris aufgestellt. |
| 27 | 1 | Die Fußnote, die erklärt, dass ein Stadion ein altes Maß sei und einen Alexandriner mit 12 Fuß gleichsetzt, spielt damit auf den nach dem französischen Alexanderepos benannten 12- oder 13silbigen Vers mit betonter sechster und zwölfter Silbe an, den Alexandriner. [mehr Details] |
| 27 | 3 | Das Vorbild des Wagens von Kleopatra stammt auch aus dem Film "Kleopatra" mit Elizabeth Taylor. |
| 30 | 8 | "Nicht schlecht! Aber im Profil bin ich´s leid. Ginge es nicht als Dreiviertel-Vorderansicht?" - Der Bilderstil der Ägypter zeichnet sich durch einen strengen Kanon aus: Figuren werden oft mit Profilkopf, frontalem Oberkörper und seitlicher Beinansicht dargestellt, um alle wichtigen Merkmale erkennbar zu machen. Dies diente nicht der Unfähigkeit, sondern der Lesbarkeit und der klaren Darstellung für religiöse Zwecke. Der ägyptische Bilderstil ist ein System von festgelegten Regeln, das eine klare, symbolische Darstellung ermöglichte, die auch über Jahrtausende konsistent blieb. Die Szene spielt auch darauf an, dass sich die Kulturen vermischten. |
| 32 | 2 | Eindeutig eine Anspielung auf die heutige Verkehrsführung ist das Verkehrszeichen "Achtung Schulweg" an der ägyptischen Schule. |
| 38 | 9 | "Dürften wir vielleicht gehen, neben-bei?" - Das Wortspiel dieses Ansinnens von Pyradonis ergibt sich aus der Aufzählung der Gottheiten in den Bildern zuvor, bei Belisama! |
| 42 | 6 | Die Musikerinnen, hier eine klassisch-ägyptische Harfe spielende und eine Ney-Flöte spielende Frau, verwenden Musikinstrumente, die auch in überlieferten Wandmalereien gefunden wurden. Im alten Ägypten wirkten viele Frauen als Musikerinnen, eine Position, die einerseits hoch geachtet war, andererseits allen sozialen Schichten offenstand. Musik und Tanz waren eng verknüpft. |
| 43 | 6 | Kleopatra wird in diesem Bild auf einem Thron von nubischen Sklaven getragen. Tatsächlich bevorzugten es die ägyptischen Herrscher, ihre südlichen Nachbarn, die Nubier, als Sklaven darzustellen. Tatsächlich waren die Nubier aber Teile des Reiches, geschulte Soldaten und einige brachten es sogar auf den Pharaonenthron. |
| 45 | 1 | "Zuerst hauen sie alles kaputt, und hinterher helfen sie beim Wiederaufbau!" - Bei dieser Bemerkung von Asterix assoziiert der Leser praktisch stante pede die Kapitalzufuhr aus dem ERP-Fonds (European Recovery Program). Der nach dem Urheber, dem amerikanischen Außenminister George C. Marshall benannte Marshallplan, sollte den wirtschaftlich darniederliegenden Ländern Europas nach dem zweiten Weltkrieg wieder auf die Beine helfen. |
| 47 | 3 | "[...] einen Kanal zwischen dem Roten Meer und dem Mittelmeer vielleicht...": Hier spielt Asterix auf den heutigen Suezkanal an. |
| 47 | 4 | "Nun, dann holt wieder einen von uns, beim Teutates!" - Der Hinweis von Asterix an Kleopatra bezüglich der angebotenenen Hilfe zum Bau eines Kanals zwischen dem Roten Meer und dem Mittelmeer ein Bild vorher ist in doppeltem Sinne zweideutig. Zum einen bietet er die erneute Hilfe der Gallier an und gerade in diesem Zusammenhang wird der Suezkanal ab 1859 von der französischen Suezkanal-Gesellschaft (Compagnie Universelle du Canal de Suez) unter der Leitung von Ferdinand de Lesseps erbaut werden. |


Die Darstellung des Falkenthrons wurde aus dem Film "Kleopatra" (1962) mit Elisabeth Taylor inspiriert. In diesem Bild hat Kleopatra die sogenannte ägyptische Doppelkrone auf, eine Kopfbedeckung der Könige im alten Ägypten. Sie ist das Symbol der Vereinigung von Ober- (weiße Krone) und Unterägypten (rote Krone) und repräsentierte die Herrschaft des Pharaos über das gesamte Land. In dieser Zeichnung sind allerdings die Farben vertauscht, auf Seite 46 ist sie dann in einigen Auflagen richtig gezeichnet.
Die sieben Weltwunder wurden zum ersten Mal vom phönizischen Schriftsteller Antipatros von Sidon (2. Jh. v.Chr.) beschrieben. Der Leuchtturm von Alexandria wurde ca. 300 v.Chr. begonnen und 279 vollendet. Grundfläche 30 x 30 m, Höhe 130 m. Heute befindet sich an der selben Stelle die Festung Fort Kait Bay (auf den alten Fundamenten errichtet).
Als die Gallier in Numerobis' Haus die Treppen emporsteigen, ist am Rand eine Statue zu sehen, die im Original im Louvre in Paris steht: Die Statue des Horus, einer ägyptischen Gottheit.
Die gesamte ägyptische Sprechblase ist einer realen Vorlage, einer Anrede an Osiris aus dem Totenbuch des Ani, entnommen - hier in zwei Auszügen, die in einer Sprechblase zusammengefasst wurden. Der Papyrus in der Gesamtheit ist 23 Meter lang und befindet sich im Britsh Museum in London.
Eindeutig eine Anspielung auf die heutige Verkehrsführung ist das Verkehrszeichen "Achtung Schulweg" an der ägyptischen Schule.
Die Musikerinnen, hier eine klassisch-ägyptische Harfe spielende und eine Ney-Flöte spielende Frau, verwenden Musikinstrumente, die auch in überlieferten Wandmalereien gefunden wurden. Im alten Ägypten wirkten viele Frauen als Musikerinnen, eine Position, die einerseits hoch geachtet war, andererseits allen sozialen Schichten offenstand. Musik und Tanz waren eng verknüpft.
Kleopatra wird in diesem Bild auf einem Thron von nubischen Sklaven getragen. Tatsächlich bevorzugten es die ägyptischen Herrscher, ihre südlichen Nachbarn, die Nubier, als Sklaven darzustellen. Tatsächlich waren die Nubier aber Teile des Reiches, geschulte Soldaten und einige brachten es sogar auf den Pharaonenthron.