Ist Reich der Mitte ein richtige Asterix Story ?!

Diskussionen und Informationen zum 15. Asterix-Film.

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Arnd
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Re: Ist Reich der Mitte ein richtige Asterix Story ?!

Beitrag: # 73422Beitrag Arnd »

Aléx hat geschrieben: 28. Juli 2023 09:56 Um dies hier mal klar zu machen, mir geht es hier nicht darum, dass diese ganzen Dinge gar nicht alle in einem Jahr, sprich somit um 50 vor Chistus alle hätten passieren können, denn dies ist unrealistisch
Nein, das sagt ja auch niemand. Aber auch innerhalb des Asterix-Zeitfensters zwischen der Schlacht von Alesia 52 v.Chr. und der Ermordung Cäsars 44 v.Chr. wird das so knapp, dass es effektiv nicht mehr passt.
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Erik
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Re: Ist Reich der Mitte ein richtige Asterix Story ?!

Beitrag: # 73423Beitrag Erik »

Hallo,
Aléx hat geschrieben: 28. Juli 2023 09:56Im Gegensatz zum 'Reich der Mitte' kann ich aber diese Bände noch mit guten Gewissen zur eigentlichen Reihe zählen; da sie dann dennoch sich beschränken und nicht zu sehr abtrifften.
"Im Reich der Mitte" kann man schon deshalb nicht zur "eigentlichen Reihe" zählen, weil es eben nur ein Film ist und kein Comic-Band. Auch Egmont zählt ihn - ebensowenig wie das Buch zum Film - ja zur "eigentlichen" Reihe.

Richtig ist aber, dass es manche Filmzuschauer ohne weiteres vermögen, so einen Realfilm völlig losgelöst von den Asterix-Comics zu schauen und ggf. über komische Szenen zu lachen, wäherend andere - wie ich - Wert darauf legen, dass er noch in die Comic-Welt des Asterix passt - und sich damit eben durch zu große Divergenzen den Spaß daran verderben lassen oder gar ein Loch in den Bauch ärgern. Was besser ist, muss jeder für sich entscheiden. ;-)

Übrigens ist das auch ein Grund dafür, dass ich "Asterix erobert Rom", den viele als den besten Zeichentrickfilm ansehen, nicht wirklich mag. Er ist von der Geschichte her, insbesondere seinem Ende, in die Reihe nicht zu integrieren. Mich stört das.
Aléx hat geschrieben: 28. Juli 2023 09:56Es gibt auch einen Grund wieso das uns bekannte Gallische Dorf nie Gallien von den Römern wieder befreien konnte; sondern sich die Gallier nur in ihren Dorf Umgebung sowie einzelne Schlägereien aragiert haben! / In meinen Augen hat dies damit zu tun, das eben der Zaubertrank doch nur einen gewissen Zeitraum wirkt und er die Gallier sich auch zurückhalten diesen zu verwenden, den bei zu vieler Verwendung verwandeln sie sich in Stein! (Siehe Obelix auf Kreutzfahrt!)
Der Grund liegt eher darin, dass der Zaubertrank nur von dem Druiden Miraculix ausgegeben wird und nach dessen Weisung nur zu Verteidigungszwecken verwendet werden darf. Das wird zwar nicht bei allen Hilfsmissionen streng durchgehalten. Eine Art Rückeroberungskrieg gegen die Römer ginge aber wohl zu weit. Die zeitliche Grenze der Zaubertrankwirkung hat damit m.E. wenig zu tun, denn im Comic wirkt er nach einem Schluck ja durchaus Stunde (siehe "Gallier" und "Legionär"). Nur in den Realfilmen (bereits in "gegen Cäsar") wird das aus dramaturgischen Gründen stark verkürzt, so als wirke er nur 10 Minuten. Auffällig ist ja, dass es in den Comics kaum je eine brenzlige Situation gibt, weil plötzlich der Zaubertrank seine Wirkung bei Asterix verloren hat oder seine Feldflasche leer ist. In den Filmen kommt das öfter vor.

Richtig ist, dass die Gallier mit dem Zaubertrank vorsichtig sind, weil eine Überdosis gefährlich ist. Dass sie zu Versteinerung führen kann, wusste aber vor "Obelix auf Kreuzfahrt" niemand. Miraculix hat aber natürlich stets betont, dass noch mehr Zaubertrank für Obelix gefährlich wäre und lehnt es deshalb regelmäßig ab, ihn welchen trinken zu lassen. Insofern ist diese Gefahr einer Überdosis sicherlich ein Grund dafür, dass nicht einfach alle Gallier soviel Zaubertrank trinken, dass es für das ganze Leben reicht. Das war bei Obelix ein Unfall, der mit großem Glück - auch wegen seiner robusten Natur - gut ausgegangen ist. Dass das auch anders enden kann sieht man bei Admiral Submersus, der bereits nach dem ersten Kessel voll im Erwachsenenalter zu Stein erstarrt.

Allerdings ist das gesundheitliche Risiko einer Überdosis sicherlich auch nicht der ausschlaggebende Faktor dafür, dass die unbeugsamen Gallier nicht ganz Gallien zurück oder gar Rom erobern.

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WeissNix
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Re: Ist Reich der Mitte ein richtige Asterix Story ?!

Beitrag: # 73424Beitrag WeissNix »

Erik hat geschrieben: 28. Juli 2023 17:43 Übrigens ist das auch ein Grund dafür, dass ich "Asterix erobert Rom", den viele als den besten Zeichentrickfilm ansehen, nicht wirklich mag. Er ist von der Geschichte her, insbesondere seinem Ende, in die Reihe nicht zu integrieren. Mich stört das.
Mich gar nicht; ist mir jedenfalls lieber als die dann folgenden wie zB den von mir noch im Kino gesehenen Operatioon Hinkelstein, die sich Einzelheiten aus zwei, drei Alben hernehmen, die in einen Kessel schmeissen, ein paarmal mehr oder weniger gut umrühren, um uns dann eine auch nicht wirklich neue Geschichte aus nur bereits bekannten Zutaten zu ser4en. Da hab ich dann immer das Gefühl, ein in Film gegossenes Reader's-Digest-Heftchen, bei dem die Seiten durcheinandergeraten sind, gesehen zu haben.

Asterix erobert Rom hatte aber seinen eigenständigen Plot und Witz, und mit seinem Ende kann der Kinobesuch ja als Traum durchgehen... denn wir wissen ja, dass Caesar definitiv nicht beim Gärtnern geendet ist :-D
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Re: Ist Reich der Mitte ein richtige Asterix Story ?!

Beitrag: # 73427Beitrag Aléx »

Wobei am Ende von Asteix erobert Rom sogar Asterix auf Obelix Frage ob sie nun die Herrscher von Rom sind; sagt das es sich hierbei ja um einen Trickfilm handelt und in einem Trickfilm ja alles möglich ist! Dies erklärt auch besser wieso sich dann Obelix mit Wildwschwein auf die Insel der Freude auf einmal ist!
– Leider ist dies, wie auch ein andere Übersetzungsteil, nicht in die deutsche Fassung des Filmes aufgenommen worden; ist aber in Wikipedia als Randbemerkung aufgelistet.

Asterix erobert Rom ist nicht nur vom Studio Idefix gedreht worden; das Albert Uderzo und Rene Goscinny gegründet haben; und hier auch die Regie ausgeführt haben! Sondern hat auch im Nachgang ein inoffizelles Comic Albung von Marcel Udorzo bekommen; mit den Namen 12 Prüfungen für Asterix; zwar wurde dieses von Albert Uderzo zur weiteren Veröffentlichung gespeert; aber es exestiert primär dazu!

Da Rene Goscinny und Albert Uderzo die Urväter von Asterix sind und somit den Kern der Reihe begründet haben; ist diese Story durchaus als KernGeschichte zu Asterix anzusehen!
– Natürlich steht es jeden frei zu definieren was zur Asterix – Kernserie gehört und was nicht!
z.B: Bei Star Wars wird es auch kritisch betrachtet ob wirklich die Disney Star Trek – Triologie zu Star Trek gehört oder ob es hier zu Arg in den Kommerz geht! Und genau so eine Diskussion wollte ich eben auch zu 'Asterix – Im Reich der Mitte' starten.

Für mich verletzt dieser Film einfach den Grundkern der Asterix Geschichte, und gehört daher für mich nicht zum Asterix Kosmos!
Jeder kann dies aber so sehen wie er es sich denkt!

Für mich ist es eben fraglich ob Rene Goscinny und Albert Uderzo diesen Film, sprich 'Im Reich der Mitte' gutgeheisen hätten, oder dagegen vorgegangen wären! – Dank der Vorschläge in Asterix – Plaudert aus der Schule; wissen wir ja das Rene Goscinny zu viel Science Fiction Ablehenend gegenüber war! Und sich schon schwer mit einen Comic zu Asterix in Amerika getan hat :!:

– Bin eben sehr probleaktisch, und möchte eben das die Comics ihren Grundstock treu bleiben und nicht zu sehr vom Kommerz verwässert werden! / Dies heist nicht das nicht ein Comic nicht mit neuen Elementen ergänzt werden darf; solange der Kern der Reihe damit nicht zu sehr zerstört wird ist alles im grünen Bereich. Wird aber der Kern einer Reihe zerstört, werde ich diese Reihe nicht weiter durch neue Käufe unterstüzen. (Daher bin ich nun gespannt wie der neue Comic so wird:!:)
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Erik
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Re: Ist Reich der Mitte ein richtige Asterix Story ?!

Beitrag: # 73429Beitrag Erik »

Hallo,
WeissNix hat geschrieben: 28. Juli 2023 18:59Asterix erobert Rom hatte aber seinen eigenständigen Plot und Witz, und mit seinem Ende kann der Kinobesuch ja als Traum durchgehen... denn wir wissen ja, dass Caesar definitiv nicht beim Gärtnern geendet ist :-D
man kann die ganze Geschichte als Traum werten, ja. Für mich ändert das aber nichts, denn ich mag keine Traumgeschichten in einer Serie, die damit enden, dass alles, was man gesehen hat, wo man je nach Film vielleicht sogar mitgefiebert hat, gar nicht passiert ist. - Etwas weniger, aber trotzdem auch ein Bißchen, fremdele ich ähnlichen Grundes ja mit dem Schluß von "Gallien in Gefahr". Dort war es zwar kein Traum, aber die Erinnerung der Protagonisten an das Geschehene wurde gelöscht, so dass für sie subjektiv alles nie passiert ist. Völlig unnötigerweise, denn die kurze Episode mit den Außerirdischen hätte genausogut in Vergessenheit geraten sein können, wie der Widerstand des kleinen gallischen Dorfes oder das Rezept des Zaubertranks.

Gruß
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WeissNix
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Re: Ist Reich der Mitte ein richtige Asterix Story ?!

Beitrag: # 73430Beitrag WeissNix »

Erik hat geschrieben: 29. Juli 2023 10:02 ...fremdele ich ähnlichen Grundes ja mit dem Schluß von "Gallien in Gefahr". Dort war es zwar kein Traum, aber die Erinnerung der Protagonisten an das Geschehene wurde gelöscht, so dass für sie subjektiv alles nie passiert ist. Völlig unnötigerweise, denn die kurze Episode mit den Außerirdischen hätte genausogut in Vergessenheit geraten sein können...
Ich fremdele ja erheblich mit dem ganzen Album; inzwischen bin ich der Meinung, man hätte die Megalith-Ansammlung von Carnac als Werk von dann vergessenen Ausserirdischen gut in einen extraterrestrischen "Besuch" einbinden können, wenn ein solcher schon sein musste. Die Brücke hätte man über Verleihnix und das von diesem "geerbte Stück Land" (Band XIV) schlagen können. Das wäre mE eher im Geist der Serie gewesen als dieser dann in ein Album gegossene, in meinen Augen nur kindlich-naive Plot eines alten Mannes, dem die passenden Ideen ausgegangen sind.

Und dann - angesichts von Uderzos Alter und seiner ursprünglichen Absicht, die Reihe mit ihm sterben zu lassen - unsere Protagonisten mitsamt Zaubertrank im Stile einer "Begegnung der dritten Art" mit ins Weltall verschwinden lassen, so dass Caesar zum Abschluss der Serie auf die Frage "Ganz Gallien?" dann doch endlich die Antwort "Ganz!" hätte bekommen können...
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Re: Ist Reich der Mitte ein richtige Asterix Story ?!

Beitrag: # 73431Beitrag Aléx »

WeissNix hat geschrieben: 29. Juli 2023 12:39 Und dann - angesichts von Uderzos Alter und seiner ursprünglichen Absicht, die Reihe mit ihm sterben zu lassen - unsere Protagonisten mitsamt Zaubertrank im Stile einer "Begegnung der dritten Art" mit ins Weltall verschwinden lassen, so dass Caesar zum Abschluss der Serie auf die Frage "Ganz Gallien?" dann doch endlich die Antwort "Ganz!" hätte bekommen können...
In einer Kontrafaktischen Geschichtsschreibung, sprich in einen alternativen Verlauf; wäre dies auch so wie du (@WeissNix) es beschrieben hast so gekommen. / Dann wäre Gallien in Gefahr; das letzte Abenteuer von unseren beiden Gallischen Helden gewesen! | Wieso es so nicht gekommen ist; und Er (Uderzo) die Reihe dennoch weiterführen hat lassen ist und bleibt mystisch!
Denn eigentlich war er ja dagegen.

Tim und Struppi hat es in meinen Augen auch nicht weh getan, das Hérge verfügt hat in seinen Testament das es kein weiteres Abenteuer mehr geben darf. / In meinen Augen war dies eher förderlich für die Reihe denn so sind die Comics noch begehrter geworden.

Es wäre aber dann auch nicht z.B: Das Papyrus des Cäsars rausgekommen! Und dieses Album fand ich persönlich das beste neue Albung von der Zeit nach Goscinny und Uderzo.

Ist eben schwierig zum abwiegen was besser gewesen wäre; denke genauer können wir hierüber spekulieren wenn das neue Albung drausen ist.

Muss aber sagen, so wie der von dir (@WeissNix) beschriebene Ablauf; gäbe es auch einen würdigen Abschluss für die Serie!
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WeissNix
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Re: Ist Reich der Mitte ein richtige Asterix Story ?!

Beitrag: # 73432Beitrag WeissNix »

Aléx hat geschrieben: 29. Juli 2023 14:35 Es wäre aber dann auch nicht z.B: Das Papyrus des Cäsars rausgekommen! Und dieses Album fand ich persönlich das beste neue Albung von der Zeit nach Goscinny und Uderzo.
Das Album sehe ich auch als das Beste nach Goscinny und Uderzo an - und auch auf Augenhöhe mit den beiden besten Uderzos XXVI (Odyssee) und XXVIII (Morgenland); mit dem von mir vorgeschlagenen alternativen Ende von "Gallien in Gefahr" hätte der letzte reguläre Uderzo-Band auch posthum erscheinen können und XXXIV (Geburtstag) dann als Sonderband ähnlich "Wie Obelix als kleines Kind...".
Dazwischen hätte man vielleicht noch in Abstimmung mit Uderzo einige wenige "Hommagen" von anderen Autoren(-Teams), die eng im Asterix-Kosmos gewurzelt hätten, platzieren können - da hätte dann auch der Papyrus gut reingepasst. Und dann tatsächlich mit dem letzten der beiden Erfinder auch die Reihe beerdigen können - mit dem krönenden Abschluß GANZ "Gallien in Gefahr".
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Erik
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Re: Ist Reich der Mitte ein richtige Asterix Story ?!

Beitrag: # 73434Beitrag Erik »

Hallo,
Aléx hat geschrieben: 29. Juli 2023 14:35Dann wäre Gallien in Gefahr; das letzte Abenteuer von unseren beiden Gallischen Helden gewesen! | Wieso es so nicht gekommen ist; und Er (Uderzo) die Reihe dennoch weiterführen hat lassen ist und bleibt mystisch! Denn eigentlich war er ja dagegen.
nein, er war ursprünglich dagegen, dass nach seinem Tode noch weitere Asterix-Comics geschaffen werden dürfen. Er hat aber nie gesagt, dass Bd. 33 der letzte Asterix-Band von ihm sein würde. Das ist nur in der Presse so vermutet worden, weil die Titelbilder von "Gallier" und "Gefahr" sehr ähnlich und dabei annähernd spiegelbildlich sind, so dass die Idee einer Lesart als "geschlossene Klammer" aufgekommen ist. Tatsächlich hatte Uderzo bereits relativ kurz nach Erscheinen von "Gefahr" - ein Jahr später oder so - verlauten lassen, er habe schon eine Idee für ein weiteres Abenteuer. Dass er diese dann nicht umgesetzt hat, sondern Bd. 34 über weite Strecken eine Zweitverwertung bestehender Zeichnungen geworden ist, wird etwas mit Uderzos in dem Alter nachlassender Schaffenskraft zu tun gehabt haben. Insofern ist Bd. 34 wohl ein anderer Band geworden, als Uderzo einmal angedacht hat. Dass er keinen 34. Band mehr machen wollte, hatte er aber nie geäußert. Erst nach Band 34 war dann die Rede davon, dass ein neues Autorenteam übernehmen werde.
Aléx hat geschrieben: 29. Juli 2023 14:35Muss aber sagen, so wie der von dir (@WeissNix) beschriebene Ablauf; gäbe es auch einen würdigen Abschluss für die Serie!
Ein Ende, bei dem es heißt, Cäsar habe nun endlich wirklich ganz Gallien erobert, hielte ich nicht für sonderlich würdig. Ich mag den Gedanken von Obelisc'h, dass Obelix' Nachfahren unbeugsam geblieben sind und jeweils in ihrer Zeit da weitergemacht haben, wo Obelix irgendwann aufhören musste.

Unabhängig aber davon, was man als würdiges Ende empfindet, ist ja die Frage, ob ein solches vorzugswürdig ist oder nicht doch die Hoffnung - mag sie auch leider allzuoft enttäuscht werden -, dass irgendwann doch nochmal ein genialer neuer Asterix-Band entstehen mag. Ich persönlich lebe lieber mit der Hoffnung als mit der Ernüchterung, dass es endgültig vorbei ist.

Nebenbei bemerkt - um auch annäherungsweise wieder zum Thema zurückzufinden - wäre auch nach Uderzos ursprünglicher Verlautbarung, dass es nach seinem Tod keine weiteren Asterix-Alben geben solle, "Im Reich der Mitte" nicht verhindert worden. Denn Albert Uderzo hatte auch vor seinem Meinungsumschwung immer gesagt, dass es nur keine weiteren Comics mehr geben sollte, Filme, Hörspiele, Fanartikel etc. aber weiter produziert werden dürften.

Gruß
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Re: Ist Reich der Mitte ein richtige Asterix Story ?!

Beitrag: # 73450Beitrag Aléx »

Interessant und ich dachte immer das Geburtstag, ist nur entstanden da Uderzo noch eine Best–off Asterix & Obelix Album machen wollte; das ein eigenes 34 Album mal geplant war, war mir so gar nicht bewusst.

Ein Obelisc'h Ende, wäre natürlich auch interessant; hier stellt sich nur die Nachfrage wie die Nachfolger von Obelix entstanden sind. / Man könnte ja ein Ende machen in den Asterix & Obelix sehshaft werden; so wie es am Anfang von Geburtstag gezeigt wird.

Interessant auch das Uderzo dennoch weiterhin Produkte produzieren hätte lassen! Somit gäbe es durchaus eine Möglichkeit von 'Reich der Mitte'. / Ich denke das man diesen Film nie hätte ganz und gar verhindern hätte können.
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idemix
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Re: Ist Reich der Mitte ein richtige Asterix Story ?!

Beitrag: # 73848Beitrag idemix »

Ich habe den Film (noch) nicht gesehen, kann mich dazu also nicht äußern. Ich werde es auch bei diesem Film so halten, wie bei den Vorgängern: wenn er mal ins Fernsehen kommt, werde ich ihn mir ansehen, sofern ich nicht gerade Wichtigeres vor habe.
Und das sollte meine Meinung zu den Filmen recht gut zum Ausdruck gebracht haben.

Aber hierzu kann ich als "alter Trekkie" nicht still sein:
Aléx hat geschrieben: 28. Juli 2023 21:52 (...)z.B: Bei Star Wars wird es auch kritisch betrachtet ob wirklich die Disney Star Trek – Triologie zu Star Trek gehört oder ob es hier zu Arg in den Kommerz geht! (...)
Düüüüüüünnes Eis! :hammer:
;-)
:idefix: wuff! wuff! JAUL? JÅUL! GRRRØØØÅÅRRR! :wuff:

Und so was schimpft sich Lyriker!
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Nullnullsix
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Re: Ist Reich der Mitte ein richtige Asterix Story ?!

Beitrag: # 74210Beitrag Nullnullsix »

Aléx hat geschrieben: 29. Juli 2023 14:35 (…) und Er (Uderzo) die Reihe dennoch weiterführen hat lassen ist und bleibt mystisch!
Denn eigentlich war er ja dagegen.

Tim und Struppi hat es in meinen Augen auch nicht weh getan, das Hérge verfügt hat in seinen Testament das es kein weiteres Abenteuer mehr geben darf. / In meinen Augen war dies eher förderlich für die Reihe denn so sind die Comics noch begehrter geworden. (…)
Hergé hat testamentarisch verfügt, dass Tim und Struppi mit ihm stirbt. Weil er ein Egomane war. Seine Comics sind damit NICHT noch begehrter geworden! - Ein Vergleich mit Spirou und Asterix zeigt, dass die beiden letztgenannten Serien - nicht zuletzt, weil es immer neue Comics gibt - lebendiger und weiterlebender sind als Tim und Struppi, welche nur noch von ihrem Klassiker-Status leben, aber gegenüber anderen Klassikern zunehmend überholt werden.

Morris war wesentlich bescheidener als Hergé und ist immer hinter seinem Werk zurück getreten: Er hat Parodien (im Ggs. zu Uderzo) als Auszeichnung und Würdigung empfunden und wollte ausdrücklich, dass Lucky Luke ihn überlebt.

Uderzo hat sich zunächst ein Vorbild an Hergé genommen und ausdrücklich gesagt, dass Asterix mit ihm enden solle. Später hat er seine Meinung geändert. Wenn ich es richtig erinnere, trat der Wechsel seiner Auffassung nach Morris Tod - und der erfolgreichen Weiterführung von Lucky Luke ein. Ob da ein kausaler Zusammenhang besteht, ist spekulativ. Albert hatte ja auch Streit mit seiner Tochter bzgl. der Weiterführung von Asterix. Auch spekulativ, aber meiner Einschätzung nach: Goscinny hätte gewollt, dass seine Serien weiterleben: Es scheint, als hätte er die Auffassung vertreten, dass Asterix nicht seinen Schöpfern, sondern seinen Lesern 'gehören' würde. Ich denke weiter, dass Anne und Sylvie eher Goscinnys Auffassung haben, möglicherweise nicht zuletzt, weil das auch für sie einfach auch pekuniär einen bedeutenden Unterschied macht, aber auch dies unterstellte Motiv ist rein spekulativ. Letztendlich glaube ich, dass Uderzos Umschwung aus einer Mischung all dieser Aspekte erfolgte: Er wird Goscinny gut genug gekannt haben, um dessen Haltung zu kennen, er wird den Familienfrieden im Auge gehabt haben (und die 'Erbrente', die er Sylvie hinterlassen könnte), er wird gesehen haben, welche Auswirkungen es für Tim und Struppi und bei Lucky Luke hatte, wie ihre 'Väter' jeweils entschieden haben und er wird zu Guter letzt vielleicht auch an (zukünftige) Leser(generationen) gedacht haben und dass sein post-mortem-Ruhm größer wird, wenn die Serie weiterlebt... - All das führte dann im Ergebnis zu einer ziemlich eindeutigen Konsequenz.
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Re: Ist Reich der Mitte ein richtige Asterix Story ?!

Beitrag: # 74211Beitrag Nullnullsix »

PS: Zum Film kann ich nichts sagen: Ich hab nur Asterix der Gallier vor Jahrzehnten gesehen - und für dem Comic unwürdig empfunden. Alle weiteren Filme nehm ich erst recht nicht zur Kenntnis. 'Mein' Asterix braucht die Comicform. Die 'Sonderbände' (illustrierte Erzählungen, Bildbände zum Film/Hörspiel...) nehme ich zur Kenntnis und erfreue mich zuweilen an den Zeichnungen (Tarrin find ich ganz groß, nicht nur als Asterix-Zeichner), aber die Geschichten zähle ich nur bedingt zum Asterix-Kosmos hinzu.

Entsprechend kenn ich auch "erobert Rom" nicht als Film, sondern nur in der Comicfassung von Marcel. Und die find ich gut. Auch das Ende: Es ist zwar 'unrealistisch', aber dies wird wieder dadurch ironisch gebrochen, dass die 'Grenze zur Meta-Ebene' durchbrochen wird, in dem sich die handelnden, ausgedachten, irrealen, fiktionalen Figuren darüber BEWUSST sind, dass sie eben das sind, sie in einem Film/Comic agieren und da ALLES MÖGLICH ist. Durch diese ironische Brechung des Endes kann ich damit gut leben. Gemäß dem Motto: Wenn der Gag gut ist, ist (fast) alles erlaubt. Das ist für mich so'n bisschen auf der Ebene, wie wenn Trobadix Noten aus seinem Haus fegt oder eine Panelbegrenzung 'wackelt', wenn innerhalb des Panels 'Erschütterndes' passiert. - Und das ist eine ganz andere Nummer als 'Gallien in Gefahr' - der Band geht mMn gar nicht!
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Re: Ist Reich der Mitte ein richtige Asterix Story ?!

Beitrag: # 74214Beitrag WeissNix »

Nullnullsix hat geschrieben: 1. November 2023 01:20 Entsprechend kenn ich auch "erobert Rom" nicht als Film...
Schau ihn Dir ruhig mal an - ich mag die Filme eigentlich auch nicht, bis auf eben diesen (mag sein, dass es daran liegt, dass ich ihn mal als Kind in einem verregneten Urlaub im Kino gesehen hatte und er mich damals begeistert hatte). Aber ich mag ihn heute noch, und er fängt auch im Wald mt einer Szene an, die mit dem von Dir beschriebenen Ende als Metaebene die ganze Filmhandlung förmlich "einklammert".

Ausserdem ist es ja eine der letzten (und sicher der grössten und fordernsten) Arbeiten Goscinnys, und als solche wäre er ebenfalls mal zu würdigen ;-)
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Re: Ist Reich der Mitte ein richtige Asterix Story ?!

Beitrag: # 74217Beitrag Nullnullsix »

Danke, aber ich glaub, mir reicht die Comic-Version, die, glaub ich, ziemlich nah am Film ist... Und der von Albert illustrierte Band.
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