Stimmt, das wäre eigentlich eine hervorragende Idee: Aus so manchen Themen hier könnte man problemlos ein Buch machen, wie wärs damit

In meiner Wahrnehmung war Obelix um die 5, 6 Jahre alt, als er in den Trank fiel, also "gerade dem Kleinkindalter entwachsen". Ein "kleines Kind" ist ja auch nicht unbedingt ein Kleinkind. Darauf fußte meine Aussage.WeissNix hat geschrieben:Da Obelix ja unstrittig "als kleines Kind"in den Kessel mit Zaubertrank gefallen ist, muss Miraculix zwingend schon zu diesem Zeitpunkt das Rezept gekannt haben.
Spannende Idee!Andy-67 hat geschrieben:Vierlleicht waren es Krieger, die aus irgendwelchen Gründen mit ihren bisherigen Stammesfürsten unzufrieden waren, und sich zu einer neuen Gemeinschaft zusammenschlossen.Wenn der Lehrmeister Archäopterix das Geheimniss des Zaubertrankes kennt, aus welchem Grunde hat er dann offenbar nur Miraculix auserwählt das Geheimis zu erfahren und hat es nicht mehreren Druiden zugänglich gemacht?
In Verbindung mit dem folgenden Gedankenspiel sicher eine nette Idee - allerdings wurden Druiden damals ganz sicher "auf den Bedarf" hin ausgebildet - und nicht sozusagen "auf Halde". Es gibt meines Wissens die - allerdings nicht unumstrittene - Historikermeinung, dass die Barden quasi sowas wie "Druiden in Ausbildung" waren und nach dem Ableben desselben dann zum neuen Druiden wurden.Troubadix hat geschrieben:Sagen wir: Als Miraculix die Druidenausbildung beendet hatte, fand er nirgends eine ausgeschriebene Stelle zum Dorfdruiden...
Wie bei allen Universalgelehrten, als welche man die Druiden in ihrer Zeit ja durchaus bezeichnen kann, wird ihr Lernen ein lebenslanges gewesen sein...Andy-67 hat geschrieben: Wissen wir eigentlich, wann er seine Ausbildung bendete?
Troubadix hat geschrieben:...wie etwa den Fischhändler Verliernix...
wie in diesem Thread bereits erwähnt, sagt er das in "Gallier" sogar ganz ausdrücklich.WeissNix hat geschrieben:Ich hatte allerdings bei der Lektüre der Hefte den Eindruck, dass Miraculix immer so vom Zaubertrank sprach, als sei er ein uraltes Rezept, dessen Ursprung sich in der Geschichte verlor.
Ich deute es eher so, daß Miraculix - obgleich nicht Urheber des Rezepts - dessen Wirkungsweise, also sozusagen die zugrundeliegenden magischen Gesetze, zumindest bis zu einem gewissen Grad verstanden hat. Dafür spricht es auch, daß er in der Lage ist, das Rezept in "Odyssee" durch Experimentieren abzuwandeln und eine Zutat (Steinöl) gezielt zu ersetzen sowie in "Kreuzfahrt" immerhin eine Art Gegenmittel gegen die Nebenwirkung (Versteinerung von Obelix) zu entwickeln. - Die Wirkung auf Außerirdische in "Gefahr" konnte er freilich nicht vorhersehen. Auch sein Wissen kennt Grenzen, wenn er mit gänzlich neuen Erscheinungen konfrontiert wird.WeissNix hat geschrieben:Dafür sprächen auch seine Bedenken, Obelix nach dessen frühkindlichem Kontakt mit dem Zaubertrank nochmals davon trinken zu lassen - als ob negative Auswirkungen bei neuerlichem Genuss nicht nur vage Möglichkeit, sondern hinreichend wahrscheinlicher Fakt wären. Das spricht - mangels Präzedenzfall im Dorf - eher für einen ebenfalls überlieferten Beipackzettel mit empirisch belegten Risiken und Nebenwirkungen...
Verleihnix lebt allerdings schon seit seiner Kindheit in dem Dorf, auch wenn wir erst in einem späteren Band von ihm erfahren. Denn bereits sein Vater Verliernix war ja Dorfbewohner.WeissNix hat geschrieben:Schliesslich kamen ja im Verlauf der Serie auch neue Bewohner wie Verleihnix oder Orthopädix (der freilich weiterzog) hinzu.
Natürlich ist es Ansichtssache, ob man "Wie Obelix als kleines Kind in den Zaubertrank geplumpst ist" zum Kanon zählt. Dort wird jedenfalls erwähnt, dass zu dem Zeitpunkt, als Obelix in den Zaubertrank plumpste, das Dorf schon den "jungen Häuptling Majestix" hatte. Zu Zeiten des gallischen Krieges wäre er also bereits Häuptling gewesen. Allerdings wird er in "Arvernerschild" in der Alesia-Rückblende als "junger Krieger" bezeichnet, wenn ich mich nicht irre. Ich glaube, dass Hauptproblem an der Sache ist, dass Goscinny und Uderzo vielleicht unbewusst den Gallischen Krieg an den Ersten/Zweiten Weltkrieg anlehnten. Ich finde die Parallelen eigentlich ziemlich offensichtlich: Majestix ist, wie oft betont wird, Gergovia-Veteran. Dies scheint ihm auch dabei geholfen zu haben, in eine führende politische Position zu kommen. Charles De Gaulle, den Majestix hin und wieder "zitiert", war zur Entstehungszeit von "Asterix" Staatspräsident Frankreichs und dafür berühmt, im Ersten Weltkrieg gekämpft und sogar die Schlacht von Verdun er- und überlebt zu haben sowie im Zweiten Weltkrieg den politischen Widerstand gegen die Nazi-Besatzung angeführt zu haben. Als die Asterix-Reihe ihre besten Jahre hatte, war der Zweite Weltkrieg noch im Gedächtnis der Leute eingebrannt, doch schon lange genug vorbei, um Veteranen den Aufbau einer neuen Existenz und einer ganzen Ecke Speck zu ermöglichen - siehe "Asterix und der Arvernerschild". Jedoch wurde auch bereits eine Generation erwachsen, die den Krieg nicht mehr bzw. nur im jungen Kindesalter miterlebt hatte. Ich denke, diese Generation wird durch Asterix und Obelix vertreten. Somit haben die Autoren die Verhältnisse ihrer Zeit teilweise - die Betonung liegt auf teilweise - in ihre Darstellung der antiken Welt mit einfliessen lassen, was uns wiederum in Konflikt mit den historischen Fakten bringt.Iwan hat geschrieben:Stattdessen war es eher ein Solidaritätsbeitrag, eine symbolische Geste, eben eine Art Delegation zu schicken. Und Majestix als Sohn und Kronprinz seines damals noch im Dorf herrschenden Vaters war sicher der ideale Mann, diese kleine Truppe anzuführen und mit - so die Hoffnung - Kriegsruhm beladen zurückzukehren. So wäre dann auch seine Nachfolge legitimiert gewesen.
Nur leider ist der Name der Kurzgeschichte, in der es um Asterix' und Obelix Geburt geht "35 Jahre vor Julius Cäsar", womit Uderzo sicher andeuten will, dass seine Helden in den um 50 v. Chr. spielenden Abenteuern 35 Jahre alt sind. Sie sind also 85 v. Chr. geboren und waren damit 58 v. Chr., als der Gallische Krieg begann, schon 27 Jahre alt.Iwan hat geschrieben:Auch die Bemerkung von Asterix, dass man in seiner Kindheit schon gekämpft habe, wird sinnvoller, wenn man bedenkt, dass der gallische Krieg zur Zeit von Alesia ja schon 7 Jahre dauerte. Und für einen Mann, der gerade erwachsen wurde, ist die Kindheit schon etwa 7 Jahre zurück.
Allerdings ist das eher unwahrscheinlich. Um das GeoEPOCHE-Heft zum Thema "Kelten" zu zitieren:Iwan hat geschrieben:Um das Ganze auf die Spitze zu treiben, kann man noch sagen, dass der Krieg Caesars ja nicht der erste zwischen Römern und Galliern war. Zwar gab es in den Jahren, bevor Caesar Statthalter wurde, keinen unmittelbaren großen Kriegszug, aber einzelne Gefechte, von denen man auch im Norden erfuhr, kann es ja auch da gegeben haben.
Vielleicht macht es in diesem Zusammenhang Sinn, mal alles aufzuzählen, was wir über den Werdegang von Druiden wissen:Andy-67 hat geschrieben: Was meine Frage nach Miraculix Ausbildung betraf, so einte ich damit den
Zeitpunkt, an dem er quasi sein Diplom erhalten hatte.
wenn Du die hinzunehmen willst, hätte Miraculix aber alles, was er weiß, von seinem Ururur...großvater Patriarchix gelernt, der pilzbewachsen und annähnernd 200-jährig in einer Grotte unter dem Dorf lebt.Troubadix hat geschrieben:Aus apokryphen Quellen:
- Im Film "Asterix und Obelix: Im Auftrag Ihrer Majestät" erwähnt Grautvornix, eine Druidenausbildung dauere 60 Jahre. Er scheint etwa in dem Alter zu sein, in dem man die Ausbildung für gewöhnlich beginnt.
In den Kurzgeschichten (wie auch den Filmen, soweit sie mir bekannt sind) tauchen mir zu viele Ungereimtheiten oder gar Widersprüche zum eigentlichen Kanon auf, als dass ich diese hier mit einbeziehe.Andy-67 hat geschrieben: Was Verleihnix betrifft, so erfahren wir in Asterix plaudert aus der Schule das Verleihnix bereits als kleines Kind durch das Dorf rannte.
Historische Forschung ist wurscht?Troubadix hat geschrieben: Vielleicht macht es in diesem Zusammenhang Sinn, mal alles aufzuzählen, was wir über den Werdegang von Druiden wissen:
Aus den Alben:
Aus apokryphen Quellen:
das kann man bei so einer Diskussion halten wie man möchte. Ich bin der Meinung, daß die historische Forschung die Realität betrifft, für die Comic-Realität von Asterix & Obelix aber nur hilfsweise aussagekräftig ist, dort wo wir den (kanonischen) Asterix-Geschichten nichts anderes entnehmen können. Wenn im Comic steht, daß es Druidenexamen gibt, dann gibt es die in der Asterix-Realität, mag es für unsere Realität auch von der historischen Forschung widerlegt sein.WeissNix hat geschrieben:Historische Forschung ist wurscht?
Nun, meine Einlassung bezog sich auf die Einleitung der Zusammenfassung (jetzt mal mit Hervorhebung von mir, damit deutlich wird, worauf ich Bezug nahm):Erik hat geschrieben:das kann man bei so einer Diskussion halten wie man möchte.WeissNix hat geschrieben:Historische Forschung ist wurscht?
Troubadix hat geschrieben: Vielleicht macht es in diesem Zusammenhang Sinn, mal alles aufzuzählen, was wir über den Werdegang von Druiden wissen:
Hihi, stellt euch mal einen jungen Miraculix als Barden vorWeissNix hat geschrieben:Es gibt meines Wissens die - allerdings nicht unumstrittene - Historikermeinung, dass die Barden quasi sowas wie "Druiden in Ausbildung" waren und nach dem Ableben desselben dann zum neuen Druiden wurden.