Da ja heute die Impfpflicht nicht durch gekommen ist:
Im Schnitt sind seit dem ersten Coronatoten in Deutschland täglich 173 Menschen daran (oder damit?) gestorben. Insgesamt 131.516. Das sind nun mittlerweile deutlich(!) mehr als bei ner 'normalen' Grippe. Und: Tendenz steigend!*, was ich insoweit bedenklich finde, als wir mittlerweile einen Impfstoff haben, das Virus besser bekannt, die Behandlungsmethoden erprobter als zu Beginn sind, wir Erfahrungen gesammelt haben, dazu gelernt, Massnahmen ergriffen haben... - Man könnte fast den Eindruck haben, dass all das nicht nur nichts nutzt, sondern im Gegenteil schadet. Aber klar: Ungewiss, wie die Zahlen heute aussähen, wenn man's einfach hätte laufen lassen...
Und: Rein statistisch war ca. jeder Vierte inzwischen einmal Corona-infiziert. Tatsächlich wohl weniger, weil einige mehrfach und ja die Infektionen gezählt werden, nicht die (erstmalig) Infizierten. Nicht repräsentativ: Neulich zufällig jemanden getroffen, der zweimal geimpft und zweimal genesen ist. Einmal Delta, einmal Omikron, wenn ich's recht erinner'. Eine von beiden, ich weiß nicht mehr welche, war 'unangenehm', die Andere 'richtig heftig'. Laut Aussage seines Arztes hätte er die wohl ungeimpft nicht überlebt (gemessener Sauerstoffgehalt im Blut (oder Sauerstoffsättigung oder so) war wohl bei 92%, bei 88% is man tot. Hätt hä sächt.).
Schön auch, eben Torsten Sträter bei Nuhr im Ersten. Erzählt fröhlich, dass er in den letzten Tagen in Läden maskentragend nur zweimal den Dialog führen musste: "Ey, wir hamm keine Maskenpflicht mehr!" - "Ja. Deshalb trag ich eine!"
Und Kubiki is ja wohl auch ne Pfeife: Impfung wär Selbstschutz, nicht Gemeinschaftsschutz. Natürlich Selbstschutz. Aber AUCH Schutz anderer: Weil zwar kein Schutz gegen Infektion, aber das Virus vermehrt sich nicht so stark im geimpften Körper wie im ungeimpften, dadurch ist die 'potenziell weiter gebende' Viruslast bei Geimpften deutlich geringer und damit auch das Risiko, andere zu infizieren. Von der Entlastung des Klinikpersonals wegen leichteren Verläufen bei Geimpften ganz zu schweigen. Klinikpersonal ist ja wohl auch noch Teil der (vor Überlastung) zu schützenden Gemeinschaft!?
Nun also keine (rechtzeitige) Impfpflicht. Na, da freu ich mich doch auf den nächsten Herbst/Winter, wenn man sagen kann: Zum Dritten. Wieder nix gelernt. - Bleibt nur die Hoffnung, dass sich die Sache einigermassen durch 'natürlich Geimpfte' reguliert, dass sie also, gemäß des Thread-Titels, in ausreichender Zahl gestorben oder genesen sind.
Ich bin ja echt kein Freund von zuviel staatlicher Regulierung. Aber ich hab die Grundüberzeugung von 'menschlicher Gemeinschaft': Der Starke soll den Schwachen verteidigen, der Reiche den Armen was abgeben, der Kluge für den Dummen mitdenken und mit entscheiden. Da kommen dann mMn die Politiker ins Spiel. Die aber offenbar leider nicht klug genug sind, um die Verantwortung für die 'Dummen' (uneinsichtig Ungeimpfte) mit zu übernehmen, sondern da wohl eher auf 'natürliche Auslese' setzen. Ein Trauerspiel. Mein einziger Trost: Mal wieder ne Regierung, die ich nicht mit gewählt hab. Im Gegensatz zu meiner momentanen Landesregirung, der ersten, wo's ne Partei, die ich angekreuzt hab, in die Regierung geschafft hat. Und zumindest Impfquotenmässig steht mein Bundesland ja aktuell im Bundesvergleich ganz gut da: Über 90% Erstimpfungen, fast 90% Zweitimpfungen, fast 65% geboostert. (Bundesweit: 76,6% - 76,0% - 58,8%). Während die Inzidenzrate hier nur wenig unterm Bundesschnitt ist, ist aber die Hospitalisierung (in der Stadt Bremen, nicht im Land, im Ggs. zu den vorher genannten Zahlen) weniger als halb so hoch. Was zumindest ein Indiz dafür ist, dass ne hohe Impfquote zu weniger Krankenhauseinweisungen "wegen(!, nicht mit) Corona" führt.
* 7.4.2020-6.4.2021: 51.638 Tote
6.4.2021-6.4.2022: 53.654 Tote
Edit: Ach so: Quellen:
https://www.butenunbinnen.de/coronavirus/index.html und
https://de.statista.com/statistik/daten ... utschland/ sowie daraus gemachte eigene Berechnungen.