Es gibt eine Seite aus "Asterix bei den Schweizern", die ich nie verstanden habe.
Asterix wird bei der Feier am See eingeladen, auf eine Zielscheibe zu schießen. Ein Junge mit Apfel hängt die Scheibe auf, Asterix schießt, aber Obelix niest direkt hinter ihm, als Asterix den Pfeil loslässt. Asterix schimpft, durch Obelix' Schuld sei es "beinahe schief gegangen". Der Junge lobt, der Schuss ging ins Schwarze. Am Ende sagt einer der Helvetier, es sei ein guter Schuss, aber er sei "irgendwie enttäuscht".
Ich verstehe kein Wort. Der Junge mit dem Apfel ist natürlich eine Referenz auf Wilhelm Tell. Aber wieso schimpft Asterix? Er hat doch, laut dem Jungen, getroffen. Hätte Obelix nicht hinter ihm geniest, hätte er also verfehlt.
Und worüber sind die Helvetier enttäuscht?
Verzeiht mir meine Begriffsstutzigkeit. Vielleicht kann mir das jemand erklären? Ist dort ein Sinngehalt in der Übersetzung verloren gegangen?
Szene aus "Schweizer"
Moderatoren: Michael_S., Erik
Szene aus "Schweizer"
Si vis pacem, evita bellum.
Re: Szene aus "Schweizer"
Hallo Arnd,
ich verstehe es so:
Gruß
Erik
ich verstehe es so:
er schimpft, weil er durch Obelix Niesen den Pfeil abgeschossen hatte, als der Junge noch unter der Zielscheibe stand. Er sagt ja, dass "die Geschichte beinahe schiefgegangen" wäre. Er hätte um ein Haar den Jungen mit dem Pfeil tödlich getroffen - das ist schon ein Grund, sich aufzuregen.
Jedenfalls hätte er erst geschossen, nachdem der Junge außerhalb der Gefahrenzone war. Ob er dann getroffen hätte, wissen wir nicht. Wenn man von neuen Band 38, Seite 41 ausgeht, ist wohl so oder so sicher mit einem Treffer ins Schwarze auszugehen.
Sie sind enttäuscht, weil sie in der Szene irgendwie "erwartet" hätten, dass der Schütze nicht die Zielscheibe ins Schwarze trifft, sondern den Apfel auf dem Kopf des Jungen durchbohrt - das ist ja gerade die Wilhelm Tell-Anspielung. Den aber hat Asterix nicht getroffen, wie man im vorherigen Bild sieht, in dem der Junge mit dem unversehrten Apfel spielt.
Gruß
Erik
"Alle sollt ihr noch sehen, daß ich habe recht!" (Erik der Blonde, Die große Überfahrt, S. 5)
Re: Szene aus "Schweizer"
Danke für die Erläuterung! Okay, ist ein bisschen klarer... vielleicht ein etwas bemühter Versuch, die Wilhelm-Tell-Legende einzubauen.
Da wir gerade bei dem Band sind - warum eigentlich heißt die Herberge am See im deutschen Band "Herberge au Lac", ein Wort deutsch, zwei französisch? Muss ein Übersetzungsfehler sein.
Da wir gerade bei dem Band sind - warum eigentlich heißt die Herberge am See im deutschen Band "Herberge au Lac", ein Wort deutsch, zwei französisch? Muss ein Übersetzungsfehler sein.
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Re: Szene aus "Schweizer"
Wieso "etwas bemüht"?
Der Gag ist doch prima in die Geschichte eingebaut - nur weil Du ihn nicht verstanden hast ist er doch nicht bemüht!
Ich hab auch als Schüler den Gag mit dem Alexandriner aus Kleopatra lange nicht verstanden; als es dann so weit war, fand ich ihn umso besser.
BTW:
Pessimist: Schlimmer kanns nicht mehr werden.
Optimist: Doch!
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
Wer gendert, hat die Kontrolle über seine Muttersprache verloren. (Karla Lagerfeld)
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- Iwan
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Re: Szene aus "Schweizer"
Bezüglich Herberge au Lac, das ist möglicherweise eine Anspielung auf das Hotel Baur au Lac in Genf, in dem Barschel umgebracht wurde. Falls ich das jetzt nicht verwechsle.
Gott sagte zum Stein: "Und du wirst Feuerwehrmann!" Der Stein sagte: "Nein, dazu bin ich nicht hart genug."